Die Malaise des Landes spiegelt sich in seiner Infrastruktur. Leider fehlt es bei vielen, oft älteren Bürgern („not in my backyard“!) an Verständnis dafür, dass Wohlstand nicht gesetzt ist und in einem Industrieland produziert, gefahren und gebaut werden muss. Und es mangelt am politischen Willen, dafür einzutreten. Am fehlenden Geld dagegen liegt es nur vordergründig: Zwar sind Infrastrukturinvestitionen über Jahrzehnte vernachlässigt worden und müssen real, nicht nur nominal hochgefahren werden. Aber Chancen dafür wurden und werden systematisch für andere Präferenzen „genutzt“: Während eine Rentenerhöhung sofort gefällt, die Kosten aber erst später sichtbar werden, kommen bei der Infrastruktur die Kosten sofort und der Nutzen erst später. Das erklärt manche politische Tages-Priorität.